„Wir können Häuser bauen, aber nicht das Wohnen in ihnen.“
Was ist Erfahrungsarchitektur für Dich?
ich baue keine Häuser
und schaffe trotzdem Wohnraum
ich baue aber auch keine Erfahrungen
sondern, wenn überhaupt, nur Türen
zu Erfahrungs/räumen
die von selbst entstehen, sobald die Tür geöffnet, innerhalb
von Subjekten mit der Möglichkeit, Erfahrungen zu machen (erfahren zu werden von…)
also bin ich womöglich Türenbauer oder teilweise, zeilenweise zumindest Zimmermann
auf Wanderschaft. wir können Häuser bauen aber nicht das Wohnen in ihnen
zudem: die Erzeugung einer gesteigerten Unmittelbarkeit (das Wirkliche wirklicher machen)
die Produktion von offenen Enden
Für wen baust du Erfahrungen?
für alle
(die ein wenig Zeit mitbringen oder mehr)
Warum baust Du Erfahrungen? Worauf legst du wert?
um Welt/en nicht nur an mir vorbeiziehen zu lassen
sondern Erlebtes anzureichern mit Eigenem und die Fühler auszustrecken
hin zum anderen
vlt. sogar um Erfahrungen zu transformieren, umzuwandeln
Erfahrungswandler also
aber auch, um Welt/en nicht kommentarlos bestehen zu lassen oder gar schweigend hinzunehmen,
sondern den Schieflagen etwas entgegenzusetzen! (dem Wirklichen das Mögliche entgegenhalten)
das Gedicht als Bedürfnis und Notwendigkeit, erlebte Intensitäten erfahrbar zu machen
Wert legen auf: die jeweilige Form, in der ich gerade schreibend mich befinde. idealerweise die verschränkte
Entwicklung von Inhalten und Formen zu in sich stimmigen Gebilden
Wie funktioniert es? Was sind deine Werkzeuge?
Welche Stilmittel und Strategien setzt Du ein um Erfahrungen zu bauen?
(Wie) Kann Erfahrungsarchitektur die Welt retten?
also: wenn ich Architekt wäre, dann würde ich meine Räume verschenken und ich würde Brachland mir unter den Nagel reißen und dort ganz viele so kleine Wohncontainerchen bauen (lassen). aber richtig schöne, gut ausgestattete, mit großen Fenstern, mit allem drum und dran und aus hochwertigen Materialien gemacht. für all diejenigen, die Wohnungsnot haben, kein Dach über dem Kopf oder auch einfach mal kurz ’ne Pause brauchen oder ’nen Miniurlaub in der Stadt, in der sie wohnen. und das wäre alles gratis. so ließe es sich leben und zwar für die Vielen und nicht nur für ein paar wenige, denen das Glück einer günstigen Ausgangslage zuteil wurde
Mehr zu Benedikt Steiner und seiner Arbeit hier: Website